Reisebericht Michel Kastner: Eine einzigartige Heißluftballonfahrt über Bremen
Schon den ganzen Tag hatten wir uns auf diesen einzigartigen Moment gefreut, und endlich war er da. Der erfahrene Pilot Dunker Müller gab uns die letzten Anweisungen, bevor unser Heißluftballon in Bremen abhob. Gemeinsam mit dem Team bereiteten wir den riesigen Ballon vor. Wir luden den schönen Weidenkorb vom Begleitfahrzeug ab, breiteten die bunten Ballonhüllen auf dem Gras aus, befestigten die starken Tragseile und dünnen Manövrierleinen sicher und füllten die Hülle mit Luft, die der Pilot Müller mit dem Brenner anschließend erwärmte. Dieses aufregende Abenteuer hatten wir bereits hinter uns, als es endlich hieß: Leinen los!
Der Brenner fauchte, der Korb ruckelte leicht, und ein wohliges Kribbeln stieg uns in den Nacken, als der Ballon von der Wiese abhob. Meter um Meter stiegen wir dem Himmel entgegen und die Menschen am Boden wurden immer kleiner. Die anfängliche Aufregung wich allmählich der Faszination. Von hoch oben erforschten wir Stück für Stück, was Bremen alles zu bieten hatte.
Bremen einmal anders – aus der Vogelperspektive offenbarte sich eine bunte Vielfalt, die wir vom Boden aus gar nicht so überblicken konnten. Flüsse wie Lebensadern durchzogen die schöne Region, von der Weser bis zur Wümme, von der Ems bis zur Hunte. Bremen breitete sich wie eine geheimnisvolle Schatzkarte vor unseren Augen aus und enthüllte all seine unglaublichen Kostbarkeiten. Während wir aus dem Ballonkorb nach unten schauten, entdeckten wir bunte Felder in verschiedenen Formen, neu gedeckte Bauernhöfe zwischen fruchtbaren Ackerflächen, galoppierende Pferde auf saftigen Weiden und malerische Ortschaften mit spitzen Kirchtürmen. Sogar Scheue Waldtiere streifen durch das grüne Dickicht. Alles sah so klein aus, wie aus dem Spielzeugladen. Wir überquerten die Weser, entdeckten verborgene Waldwege, belebte Straßen und dicht befahrene Autobahnen, die leise in der Ferne grollten. Alle Geräusche von unten wirken seltsam fern und doch ganz nah.
Landeplatz in Sicht
Als unser erfahrener Pilot Dunker Müller schließlich einen geeigneten Landeplatz für die abschließende Landung wählte, konnten wir bereits die „Verfolger“ auf der grünen Wiese winken sehen. Die Verfolger waren während der gesamten Fahrtzeit per Funk mit dem Piloten in Kontakt und waren dem Heißluftballon hinterhergefahren. Nun warteten sie freudig auf unsere Ankunft. Alle, die nicht selbst in den Ballonkorb gestiegen waren, waren dem Begleitfahrzeug gefolgt und standen nun auf der grünen Wiese bereit, um uns glücklich in Empfang zu nehmen.
Eine einzigartige Heißluftballonfahrt über Bremen
Die Heißluftballonfahrt war ein erhabenes Gefühl, das uns an königliche Zeiten erinnerte. Schon König Ludwig XVI. von Frankreich war 1783 begeistert von diesem neuen Luftgefährten und erhob die Erbauer des Heißluftballons in den Adelsstand. Heutzutage wird auch jeder, der zum ersten Mal eine Ballonfahrt macht, vom Piloten in einer kleinen Zeremonie in den Ballonadelsstand erhoben und erhält einen Adelstitel. So stiegen wir nach unserer Ballonfahrt über Bremen nicht nur in den Himmel, sondern auch in Adelskreise auf. Und wer trotzdem noch „Ballonfliegen“ statt „Ballonfahren“ sagt, muss eine Runde ausgeben. Das ist nicht nur in Bremen eine gute alte Tradition!
Die gesamte einzigartige Heißluftballonfahrt über Bremen dauerte etwa fünf Stunden, aber die Erinnerungen und Eindrücke, die wir während dieser Fahrt sammelten, werden uns ein Leben lang begleiten. Bremen von oben zu erkunden war ein unvergessliches Erlebnis, das uns die Schönheit und Vielfalt der Region auf ganz neue Weise gezeigt hat. Wir hatten die Möglichkeit, Fotos zu machen und zu filmen, um diese wertvollen Erinnerungen festzuhalten. Die Heißluftballonfahrt über Bremen war zweifellos ein Highlight unserer Reise und wird uns immer in Erinnerung bleiben.
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